Katharina Löwenherz

Yoga und Sonderpädagogik

Tipps für den Sommerurlaub mit Kindern

Alle Jahre wieder kommt die heiße Urlaubszeit und damit die große Frage nach dem passenden Sommerurlaub für die eigenen Kinder. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns eingehend mit den Themen, die speziell junge Eltern interessiert. Auch Eltern mit autistischen Kindern finden hier wertvolle Tipps und Anregungen für die Urlaubsgestaltung.

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Abbildung: Was gibt es Schöneres als einen Sommerurlaub mit den eigenen Kindern zu erleben?

Eltern mit autistischen Kindern sind in den Sommermonaten und der Urlaubsplanung besonders gefordert

Die üblichen Aktivitäten wie zum Beispiel ein Besuch ins Freibad, Zoo oder die Anmeldung für ein Sommercamp mit mehreren Teilnehmern, sind für Eltern mit autistischen Kindern keine Option bis undenkbar. Die dabei entstehende Reizüberflutung macht den Kindern eine Teilnahme aufgrund ihrer Wahrnehmungsproblematik, nicht möglich und werden eher zur Qual als zur Freude.  

Gerade wenn die Handlungsmöglichkeiten der Kinder durch schnelle und permanente Reizüberflutung belastet ist, bleibt nur die Wahl, sich mit dem zu beschäftigen, was sie in ihrer Umgebung gerade sehen und benötigen dazu, wegen der mangelnden Einschätzung der Gefahr und damit verbundenen Selbstgefährdung, eine andauernde Betreuung und Begleitung durch einen Erwachsenen.

Beschäftigungsmöglichkeiten im Urlaub und in den Ferien zu Hause

  • Die reizarme Natur suchen, Seen, Wälder und Wiesen
    Pflanzen und Tiere beobachten
  • ein Besuch auf dem Bauernhof, Alpaca Farmen, Fossilien, Muscheln und Steine suchen
  • unter dem Rasensprenger laufen
  • vibrierendes wasserfestes Spielzeug in einer Wanne oder Plantschbecken geben
  • Aktivitäten fotografieren, ausdrucken und laminieren für ein Erinnerungsbuch
  • Barfußpfad im Garten anlegen
  • mit der Murmelbahn im Freien spielen
  • Fühl- und Klangspiele anbieten
  • Gartenpflege, Gemüse pflücken und direkt vom Hochbeet naschen
  • Picknick im Garten, am Fluss oder am See
  • Rolltreppe fahren, Seilbahn fahren, Boot fahren
  • Flugzeuge am Flughafen beobachten und Züge beobachten, Feuerwehr, Müllautos, und Bagger auf der Baustelle beobachten

Es gibt viele Kinder mit Autismus die kein Problem damit haben allein zu sein. Sie mögen es zwar auch hin und wieder in Gesellschaft zu sein, bevorzugen aber zum Größten Teil auch hier die Rolle des Beobachters und nehmen indirekt an der Interaktion und den Spielprozessen anderer Teil.

Weniger Angebot ist mehr…denken in kleinen Schritten

Es reicht, wenn sich die Familie für jeden Tag eine Kleinigkeit vornimmt.  Eine einfache Fahrt zum Baumarkt, um etwas zu besorgen oder die unterschiedlichen Züge am Bahnhof ankommen und wegfahren zu sehen, kann enorm spannend für Kinder sein. Woher kommen die Dinge die Zu Hause für das Reparieren gebraucht werden? Oder welche Züge gibt es auf dem Bahnhof? Hier kann an den Spezialinteressen des Kindes angesetzt werden und die Freude und Lust gesteigert werden.

Tipps für Eltern die den Urlaub mit dem Wohnmobil bevorzugen:

Der Urlaub mit einem Wohnmobil bietet den Vorteil, dass der Urlaub flexibel gestalten werden kann und auf die Bedürfnisse der Kinder und der individuellen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden kann.
Bei der Fahrt, bietet sich das aus dem Fenster schauen an sowie die Möglichkeit beim Ankommen auf dem Campingplatz mit Abstand die Menschen vor Ort beobachten zu können. Das Zelten und Abends in die Sterne zu schauen sowie ein kleiner  Nachtspaziergang, wenn alles still und dunkel ist bietet sich zusätzlich an. Dieses monotone Angebot wirkt sich positiv auf Körper, Geist und Seele aus.

Wenn Sie beispielsweise einen richtig tollen Sommerurlaub mit Ihren Kindern am Mittelmeer erleben wollen, kann ich Ihnen diesen Artikel wärmstens empfehlen:

Mit dem Flugzeug in den Urlaub

Tipps und Überlegungen vor dem Antritt der Flugreise und des Flughafens

Kinder können Flughäfen als eine Herausforderung wahrnehmen und sind überfordert. In der Schlange stehen, durch die Sicherheitskontrolle gehen, Ansagen durch Lautsprecher, Menschenmengen und eine ungewohnte Umgebung sind oft überwältigend. Mit einer frühzeitigen Vorbereitung können Sie Ihrem Kind diese Herausforderungen erleichtern.

Informieren Sie sich über den Flughafen und Flugmöglichkeiten

  • Frühe und spät Flüge sind meist weniger beliebt und so können Menschenmassen vermieden werden
  • Treten Sie mit der Fluggesellschaft in Kontakt und wählen Sie wenn Möglich Direktflüge –
  • Falls verfügbar, machen Sie gebrauch vom Priority-Boarding, damit Sie schneller an Bord kommen können
  • Bereits vor dem Flug sollte überlegt werden, wo Sie sitzen können, damit sich Ihr Kind so wohl wie möglich fühlt

Bereiten Sie Ihr Kind spielerisch auf die Situation vor

  • Vor dem Flug zu Hause in einer ruhigen und dem Kind bekannten Umgebung, spielerischen Art und Weise das An – und Abschnallen üben
  • Bilderbücher und Geschichten über das Thema Fliegen, Flughafen beispielsweise vor dem zu Bett gehen gemeinsam ansehen und darüber sprechen
  • Den Flughafen und das Gebäude als Ausflugsziel herannehmen und vorab das Kind daran zu gewöhnen – öfter hinfahren und erstmals von weiten beobachten

Gemeinsames Einpacken und auf das Nötigste reduzieren

  • Vorab eine Liste erstellen mit den wichtigsten Sachen für Kind wie zum Beispiel, wichtige Spielsachen, Kuscheltiere, Schmusedecke für den Flug die zur Beruhigung dienen
  • Bequeme Kleidung für den Flug anziehen und eine Ersatzgarnitur in das Handgepäck einpacken
  • Kopfhörer als Geräuschschutz für laute Durchsagen einpacken
  • Spielsachen und Gegenstände, die zur Beschäftigung herangezogen werden können falls es zu Verspätungen kommt

Stress und Hektik reduzieren und genügend Zeit einplanen

  • Gewohnte und dem Kind bekannte Routinen und Rituale Ihres Kindes so gut es geht einhalten
  • Rechtzeitiges Abfahren und einen zusätzliche Zeitpuffer für die Fahrt zum Flughafen und die Sicherheitskontrollen einplanen
  • Vor der Abfahrt zum Flughafen, sollten die Grundbedürfnisse wie ausreichend Hunger, Durst und Schlaf gestillt worden sein

Haben Sie Kinder, die professionelle Unterstützung benötigen? Oder wünschen Sie sich für sich selbst besondere Unterstützung und Rat bei der Erziehung Ihrer Kinder? Dann nehmen Sie einfach unverbindlich Kontakt zu mir auf. Gerne können wir über Ihre Möglichkeiten sprechen.

Katharina Löwenherz

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